Abgeschickt von Linda F. am 17 Maerz, 2010 um 21:25:25

Hallo und Guten Abend Herr Beith,

ich weiss das ich von klein an Thalassämie minor habe. Diese wurde von meiner Mutter (gebürtig aus Italien) an mich und meine Schwester "weitergegeben".

Nun bin ich selber Mutter von einem 2 Jährigen Sohn. Mir wurde immer gesagt, das wenn ich ein Mädchen bekäme, diese dann eventuell auch an dieser Blutarmut leiden würde. Wie sieht es eigentlich bei Jungs aus? Mir wurde immer gesagt: "Das ist nur an Mädchen weiter vererbbar!"

Stimmt das? Wenn nicht, sollte ich meinen Sohn darauf Untersuchen lassen?

Dann hab ich noch eine Frage, stimmt das , dass der Vitamin B gehalt im Körper automatisch zu niedrig ist?

Ich Frage deshalb, da ich, wenn ich von Mücken gestochen werde, diese so sehr anschwellen, das ich richtige Medizinische hilfe brauche. Mir wurde gesagt, das ich das Vitamin B12 und A zu mir nehmen soll, damit die Mücken weniger stechen, bzw. damit die Stiche nicht so sehr anschwellen. Kann das durch die Thalassämie kommen, das ich Erlergisch darauf reagiere?

 

Abgeschickt von Jürgen M. Beith am 23 Maerz, 2010 um 17:15:10

Antwort auf: Thalassämie minor auch übertragbar ein meinen Sohn? von Linda F. am 17 Maerz, 2010 um 21:25:25:

Hallo und ebenfalls guten Abend, Linda.

Thalassämie kann an Mädchen und Jugen gleichermaßen vererbt werden. Die Natur macht da keinen Unterschied. Damit die Thalassämie in ihrer (schweren) Major-Form auftreten kann, müssen allerdings beide Eltern die Erbanlage mitbringen.
Diese Erbanlage kann durchaus eine oder mehrere Generationen quasi überspringen.

Sprechen Sie mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin, dass vielleicht mal eine Blutuntersuchung gemacht wird. Bei der Thalassämie minor zeigen sich in der Kindheit oft gar keine Symptome, so daß in späteren Jahren bei Beschwerden möglicherweise nicht die richtige Behandlung vom Arzt gefunden wird.
Sollten die Blutwerte Auffälligkeiten zeigen, dann würde ich persönlich zu einem Test auf Thalassämie raten.

Denn wenn man es weiß, kann man dies bei der Ernährung und bei der Lebensführung (z.B. bei der Auswahl von Sportarten) berücksichtigen.
Ab dem 30. Lebensjahr würde ich dann auch mindestens einmal jährlich einen Gesundheitscheck durch den Hausarzt empfehlen, um speziell auch auszuschließen, dass sich in Begleitung der Thalassämie Minor schleichend eine Zuckerkrankheit (Diabetis) oder ein Knochenschwund (Osteoporose) entwickeln.

Vitamin B12 ist Thalassämikern in jedem Fall zu empfehlen. Allerdings sollte dieses wasserlösliche Vitamin in der Nahrung normalerweise ausreichend enthalten sein, wenn man regelmäßig Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Eier isst.

Dass Sie so große Probleme mit Mückenstichen haben, dürfte eher weniger mit der Thalassämie minor zusammenhängen. Das geht Hunderttausenden Nichtbetroffenen ähnlich. Fachleute wollen festgestellt haben, dass die Neigung allergisch auf solche Stiche zu reagieren, besonders bei "Stadtkindern" in den letzten 20 bis 30 Jahren erkennbar zugenommen hat.

Sollten Sie nach meinen Zeilen noch weitere Fragen haben, so werde ich mich natürlich gern bemühen, diese ebenfalls zu beantworten oder bei unseren beratenden Ärzten den nötigen Rat einzuholen.

Mit herzlichen Grüßen aus Waiblingen,

Jürgen M. beith